Gaschurn vom 29.01.-03.02.2023
Nach zweijähriger Corona bedingter Abstinenz war es wieder soweit und die 37. Skifreizeit fand endlich statt. Bereits in den Wochen zuvor stieg die Vorfreude der Teilnehmer, sodass der Grundstein für gesellige und erlebnisreiche Tage gelegt war. Leider gab es diesmal im Vorfeld aber auch wesentlich mehr zu organisieren, da man eine solche Fahrt auf Grund der Teilnehmer aus den Vorjahren ( vor Corona waren es 14) anfragt. Da sich zwischenzeitlich nur 7 Teilnehmer gefunden hatten, man aber die Unterkunft „Explorer Hotel Gaschurn“ nicht mehr stornieren konnte, wurden verzweifelt weitere Teilnehmer gesucht. Letztendlich haben wir noch 3 coole Typen gefunden, die sich bestens in die Truppe eingefügt haben.
Das Ziel der diesjährigen SF führte uns mal wieder ins Montafon. Pünktlich um 2:00 Uhr startet die Truppe gut gelaunt in zwei Kleinbussen Richtung Österreich. Nach einer angenehmen Fahrt erreichten wir unser Hotel am Ortseingang von Gaschurn. Bis auf die kleingedruckten Nebenbedingungen bzgl. Stornierung konnten wir uns über das Hotel absolut nicht beschweren. Sehr moderne Doppelzimmer, ein vielfältiges Frühstücksbuffet sowie ein schöner Spa Bereich standen uns zur Verfügung. Die Vorfreude auf die kommenden Tage wurde durch den blauen Himmel und die weißen Hänge, die uns bei der Ankunft begrüßten noch untermauert. So konnten wir es auch kaum abwarten, bis wir die fast schon eingestaubten Bretter endlich unter unsere Füße schnallen konnten. Die Pisten waren in 1A Zuständen und so genossen wir alle am ersten Tag das große Pistenangebot und es kam erst relativ spät zum obligatorischen Einkehrschwung in der legendären Lamm-Hütta. Nach einem kurzen Abstecher im Schirm an der Talstation, wo wir aber fast die einzigen Gäste waren, zog es die Truppe auf dem Rückweg ins Hotel nochmal in die Heuboda Bar auf einen Absacker. Leider war der Besucherandrang dort auch eher überschaubar, was uns auf Grund des langen Tagesverlaufs aber auch entgegen kam. Sodass wir den ersten Skitag mit vielen Skikilometern und ohne Alkoholunfälle zeitig beendeten.
Der zweite Tag begrüßte uns mit dem gleichen Kaiserwetter und die Stimmung war natürlich wieder bestens. Eine Gruppe von 8 Skiassen startete schon recht früh denn das Ziel war das Hochjoch bei Sonnenschein. Außerdem wollte der wohl in diesem Skigebiet erfahrenste Fahrer, uns eine abgelegene Piste mit anschließendem einzigartigen Sessellift zeigen. Nach einer solchen Ankündigungen waren wir natürlich alle Feuer und Flamme und träumten schon von einem verlassenen Hang in malerischer Kulisse, der nur darauf wartet, dass wir unsere Bahnen in den Schnee zauberten. Das SF Urgestein Georg Trautmann ahnte wohl was uns blühte und schoss an der entscheidenden Abbiegung vorbei und musste danach bis zur Mittagspause alleine weiterfahren. Die sieben anderen folgten gutgläubig unserem Tourenführer in den wohl abgelegensten Schotterweg in ganz Österreich. In der Nacht wäre diese Strecke durch unsere Funken schlagenden Kanten durchweg hell beleuchtet gewesen. Der Wettkampf wer stärker ist – Schotter vs. Ski ging eindeutig an Schotter. Aber auch Wurzeln und Kuhfladen säumten unseren einzigartigen Weg bis ins Tal. Nachdem wir im Gegensatz zu unseren Skiern den Höllenritt ohne Kratzer überstanden, erwartete uns das nächste Highlight an der Liftstation. Der Liftboy traute seinen Augen nicht, denn seit gefühlt 22 Jahren wurde sein Lift nicht mehr benutzt. Er musste erst mal das Dieselaggregat starten, damit die ersten Doppelmayr Kabinen Baujahr 1907 mit Blechhaube sich in Bewegung setzten. Der Oldtimer der Sessellifte tuckerte mit uns im Gepäck den Berg hinauf und wir waren alle erleichtert als wir wieder ausgeschilderten Pisten vor uns hatten. Wir und unsere Ski bedanken uns bei Karsten R. für dieses einzigartige Erlebnis, das mit Sicherheit noch lange für einige Lacher sorgen wird. Zurück auf der anderen Bergseite wurden wir zum Abschluss wieder in die Lamm-Hütta gelockt, wo sich wieder die gesamte Truppe auf ein paar Kaltschalengetränke zusammenfand. Im Tal fanden wir leider wieder nur leere Lokalitäten vor, was schon ein wenig für Verwunderung sorgte.
Tag 3 erwartete uns wieder mit Kaiserwetter und über Nacht hat es sogar ein wenig Neuschnee gegeben. Beste Bedingungen für einen tollen Tag auf den Brettern. Wie in den Jahren zuvor kristallisierten sich zwei Fahrergruppen heraus. Es gab die Gruppe der „Jungfüchse“, die bereits ab 9:00 Uhr auf den Brettern standen und die Gruppe der „alten Hasen“, die den Tag ruhiger starteten. Zum Mittag traf man sich aber regelmäßig auf einer Hütte sich auszutauschen. Als das Wetter langsam umschwung, suchten wir am Nachmittag erneut die Lamm-Hütta auf um dort dem Wetter zu entkommen. Bei leichtem Schneefall und Dunkelheit ging es abwärts ins Tal. Dort war erneut tote Hose und ein Teil der Gruppe nutze die Gelegenheit endlich den mitgebrachten Backofen von Karsten R. auszutesten. Bei warmen Ofenbrötchen, sowie Rindswurst und Chicken Wings ließen wir den Tag auf dem Hotelzimmer ausklingen.
Tag 4 stand unter dem Motto – „Wir fahren selbst das Wetter schön“. Denn wir starten bei 5-10cm Neuschnee und blauen Himmel. Zur Mittagszeit zog es zu und begann heftig zu stürmen. Genau richtig für eine Mittagspause dachten wir uns. Und pünktlich nach unserer Pause rissen die Wolken wieder auf und wir konnten noch einige Abfahrten bei top Wetter zurücklegen. Heute hatten wir uns auch vorgenommen, dass wir egal wie und wo Party bis zum Ende machen! Nachdem wir die Sperrstunde in der Lamm-Hütta verlängerten und dann im Tal eintrafen fanden sich endlich auch andere Skifahrer in der AprésSki Disco Shooters um dort auch mal länger zu verweilen. Unter starkem Schneefall liefen wir in der Nacht zurück ins Hotel, nichts ahnend was uns am nächsten Morgen erwartete.
Tag 5 und somit der letzte Skitag begrüßte uns mit 20cm Neuschnee im Tal und 30-40cm Neuschnee auf dem Berg. Leider schneite es auch den ganzen Tag durch, sodass 4 Fahrer einen gemütlichen Tag im Hotel und Ort verbrachten. Die anderen stellten sich der Aufgabe, stellten aber aber sehr schnell fest, dass am 5 Skitag die Kraftvorräten ziemlich aufgebraucht waren und der Neuschnee noch mehr dafür sorgte dass das Fahren auf neu beschneiten Pisten nicht gerade förderlich ist. Somit verbuchten wir diesen Tag in die Kategorie „Hüttenwetter“ und fuhren auf Grund von schlechter Sicht und Schneefall so wenig wie an keinem anderen Tag. Am Abend traf sich die Meute nochmal im Hotel um die letzten Tage bei ein paar Bierchen Revue passieren zu lassen. Einige Anekdoten wurden dabei sicherlich noch ein wenig ausgeschmückt, aber zum Schluss waren sich alle Teilnehmer einig, dass die SF mal wieder ein super Erlebnis war.
Als Fazit für die SF2023 kann man sagen, im Skigebiet Montafon findet man jede Menge vielseitige Pisten, die für kilometerreiche Abfahrten sorgen, leider muss man aber auch sagen, dass für uns der Skitag nicht um 16:30 Uhr zu Ende sein soll und der Aprés Ski findet in dieser Region fast nicht statt. Kleine urige Hütten oder Schirmbars, die für einen kurzweiligen Aufenthalt sorgen sind eher rar. Sodass wir als Skifreizeitteilnehmer in Zukunft dieses Gebiet nicht mehr aufsuchen werden.
Für das nächste Jahr sind die Planungen bereits angelaufen, denn nach der SF ist vor der SF.
Bis dahin Ski Heil
J. Mö
Herzliche Grüße an Rene M. aus E. :-))